Durch Erzgebirgstäler

Diese Ausfahrt hatte Jürgen Hollstein lange für uns geplant.

Für 21 teilnehmende Biker hatte er fast alle Zimmer im Landgasthof „Zur Fichte“ in Bärenstein/Erzgebirge, unser Domizil für 5 schöne Junitage, reservieren lassen. Dass er dann letztlich krankheitsbedingt nicht mitfahren konnte, hat nicht nur ihn, sondern uns alle traurig gemacht.

Dank seiner guten Vorarbeit, konnte ich mit Einhards, Andreas und Stefans Hilfe die Tour in Angriff nehmen.

Wir starteten mit 18 Krädern und einem PKW, in welchem 3 unserer Sozias die je 480 km lange An- und Abreise überbrückten. Die erste Tagestour führte uns durch schöne Täler und Wälder und über viele Kämme des Osterzgebirges, immer an der tschechischen Grenze entlang. Bis zur Festung Königstein an der Elbe haben wir es dann doch nicht geschafft. Getreu dem Motto „Reisen und nicht Rasen“ hatten wir viele Pausen eingelegt. Es gab ja auch viel zu sehen, so z.B. im Spielzeugdorf Seiffen oder auf dem Schwartenberg.

Am nächsten Tag sollte das Wetter unbeständig werden und so machten wir uns nach einem Abstecher auf den Bärenstein mit seinem Aussichtsturm auf den Weg zu einer Besichtigungstour, zunächst nach Annaberg-Buchholz zum Frohnauer Hammer. Dieses ist eine mit Wasserkraft betriebene Hammerschmiede, welche in einem altehrwürdigen Gebäude aus dem Jahre 1436 errichtet wurde. Sie diente zunächst als Münzprägestätte und bis 1904 wurden hier Werkzeuge für den Ergebirgischen Bergbau hergestellt. Wir bestaunten die Vorführung des Hammerwerkes und unter fachkundiger Führung besichtigten wir das angeschlossene Museum, wo uns eine Klöpplerin ihr Handwerk erläuterte.

Unser Weg führte uns anschließend auf die Augustusburg, in dessen Mauern wir die umfangreichste Zweiradsammlung Europas besichtigten und uns im Restaurant des Schlosses stärkten.

Zum Abschluss kurvten wir auf den 1.214 m hohen Fichtelberg, wo wir bei herrlichem Rundumblick die Aussicht genossen.

Wie jeden Tag verbrachten wir den Abend bei unseren Wirtsleuten Jana und Mario, die uns sehr gut verpflegten. Die geistigen Getränke werden dort übrigens mit einer Modelleisenbahn ausgefahren, welche durch die gesamte Gaststätte fährt.

Der dritte Tagesausflug ging wieder entlang der tschechischen Grenze, diesmal ins Westerzgebirge. Durch so bekannte Orte wie Oberwiesenthal und Klingenthal erreichten wir Bad Elster im Vogtland.

Im Gasthaus „Sohler Sauerbrunnen“ legten wir eine Mittagspause ein. Während der Rückfahrt wurde der Motorradtreffpunkt an der Talsperre Eibenstock angefahren und ein Abstecher auf den Auersberg (1.018 m) mit seinem historischen Aussichtsturm durfte auch nicht fehlen. Nach einem kurvenreichen Tag ging es noch einmal auf den Fichtelberg, von wo aus wir die Ziele unserer bisherigen Touren zu erspähen versuchten.

Auf der Heimfahrt am nächsten Tag trennten wir uns in Lüneburg, wo Petrus noch einmal den Hammer herausholte und es wie aus Kübeln schütten lies, übrigens das einzige Mal auf unserer Tour.

Fazit:

Strecken gut, Unterkunft gut, Verpflegung gut, alle heil zu Hause angekommen, Jürgen wieder gesund!

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